Eucharistie
Am Sonntag Ostern feiern
Von Anfang an hatte der Sonntag für die christlichen Gemeinden eine besondere Bedeutung. Am „ersten Tag der Woche“ kamen die Gläubigen zusammen, um „das Brot zu brechen“, d.h. Eucharistie zu feiern (Apg 20,7). Die Eucharistie war ihnen das Lebens-Mittel schlechthin, „die Arznei der Unsterblichkeit“ (Ignatius von Antiochien), ohne die sie nicht Christen sein konnten.
In der Welt von heute gerät der Sonntag licht in den Sog ausufernder Betriebsamkeit und wirtschaftlicher Interessen oder wird ausschließlich als Freiraum für Entspannung beansprucht. Wird aber der Lebenshunger der Menschen allein durch Leistung oder Zerstreuung gestillt?
Messe am Sonntag heißt wöchentlich Ostern feiern: Gott hat uns seinen Sohn gegeben, ihn aus dem Tod errettet und uns dadurch das Tor zum ewigen Leben aufgetan. Im österlichen Mahl werden wir auf dem Weg zu diesem Leben genährt.
Wandlung erfahren
Am Abend vor seinem Leiden reichte Jesus beim mahl seinen Jüngern Brot und Wein mit den Worten: „Das ist mein Leib; das ist mein Blut (Mk 14,22;24). Damit deutet er sein Leben bis in die Hingabe am Kreuz: Das bin ich für euch. In der Lebenshingabe seines Sohnes überwindet Gott Hass und Gewalt; er wandelt Tod in Leben und versöhnt die Welt mit sich. In jeder Eucharistiefeier wird Christus mit seiner verwandelnden Liebe gegenwärtig und schenkt sich in den Gaben von Brot und Wein.
Die Gemeinde sagt Gott Dank (griech. eucharistie) für Jesus Christus und seine Heilstat, in die sie hineingenommen wird. Dazu versammelt sie sich und wird im Glauben an den einen Herrn zur Gemeinschaft verbunden. Sie öffnet sich der Begegnung mit dem Auferstandenen, der sie zu einem Leib zusammenfügt. Jesus Christus ist die Mitte des Gottesdienstes. Er ist gegenwärtig in der versammelten Gemeinde, im Wort der Heiligen Schrift und im Opfer der Messe, besonders in den eucharistischen Gestalten und im Dienst des Priesters (vgl. SC 7).
Eucharistie Leben
Wer im Namen Jesu und zu seinem Gedächtnis Eucharistie feiert, unterbricht den Alltag und löst sich von dessen Zwängen. Er übt sich in der Haltung ein, die nach der Heiligen Schrift Gott gefällig ist: das Anerkennen eigener Schuld im Bußakt, das Hören auf Gottes Wort, die Barmherzigkeit in Fürbitte und Sorge für die Armen in der Kollekte; die Hingabe an Gott und Anbetung. Brot und Wein, die wir zum Altar bringen, zeigen nicht nur, dass wir unser Leben Gott verdanken, sondern dass wir in ihnen uns und unsere Welt vor Gott bringen.
Die Eucharistie verändert unser Leben und führt uns zu neuen Haltungen im Alltag:
Danken: Hinter allem gegebenen steht ein Geber – Gott, der Schöpfer. Der das Leben liebt und vollendet.
Sich erinnern: Der Weg Jesu bis in den gewaltsamen Tod war die Konsequenz seiner unbeirrbaren Liebe zu den Menschen. Gotte will nicht, dass Menschen zu Opfern gemacht werden. Das ermutigt, alles Unrecht beim Namen zu nennen und entschieden dagegen aufzustehen.
Barmherzig sein: Das Reich Gottes „ist Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist“ (Römer 14,17). Menschen, die sich dafür einsetzen, geben sich nicht preis, sondern hinein in das österliche Leben und werden immer mehr, was sie sind: Leib Christi.