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Trauung

In der kirchlichen Trauung schließt das Brautpaar vor Gott in der kirchlichen Gemeinschaft feierlich seine Ehe und tut kund, dass es diese im Glauben an Gott und sein Wirken führen will. Gleichzeitig werden im Trauungsgottesdienst Gottes Segen und Schutz für die Brautleute erbeten, den er ihnen im Sakrament der Ehe schenkt. 

Nach dem katholischen Eheverständnis ist die Ehe ein unauflöslicher Bund, mit dem das Ehepaar seine Lebensgemeinschaft begründet. Das Brautpaar verspricht sich am Altar die Treue in guten und schlechten Tagen. So soll in der Liebe der Ehepartner die Liebe Gottes zu den Menschen deutlich werden. Daher ist der menschliche Bund der Ehe ein Abbild der Treue Gottes zu den Menschen.

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Wie bereiten wir uns auf die Trauung vor?

Neben den Feierlichkeiten sollen sich auch die Eheleute geistig und geistlich auf die Spendung des Sakramentes vorbereiten. Dabei hilft ein Ehevorbereitungskurs, der im Erzbistum angeboten wird (https://www.erzbistumberlin.de/feiern/heiraten/ehevorbereitung/ ).

Weiterhin sind drei Treffen mit dem Pfarrer notwendig, um die Formalitäten, den Gottesdienst und das Eheversprechen vorzubereiten.

Wann muss ich die Trauung anmelden?

Die Trauung sollte mindestens 6 Monate vor dem Termin beim Pfarrer angemeldet werden. Bitte unbedingt darauf achten, dass der kirchliche Termin vor oder mit den Terminen der Lokalitäten abgesprochen wird. Denn auch Pfarrer haben noch andere Termine!

Wo muss ich die Trauung anmelden?
Zuständig für die Trauung, egal wo sie stattfindet, ist der Pfarrer des Wohnsitzes des katholischen Partners. Mit ihm nimmt man Kontakt auf und bespricht alles Weitere.
Können wir ökumenisch heiraten?

Eine ökumenische Trauung  gibt es nicht. Wenn ein Partner des Brautpaares evangelisch, der andere katholisch ist, ist es grundsätzlich möglich, dass bei der Hochzeitsfeier Seelsorger beider Konfessionen mitwirken. Allerdings muss das Paar sich entscheiden, ob es in der evangelischen Kirche nach deren Ritus (und mit Beteiligung des katholischen Geistlichen) oder in der katholischen Kirche entsprechend ihrer Liturgie (mit Beteiligung des evangelischen Pfarrers/Pfarrerin) heiraten möchten. Findet die Hochzeit in einer evangelische Kirche statt, braucht der katholische Partner eine „Dispens”, das ist eine Freistellung von der katholischen Eheschließungsform, die beim zuständigen katholischen Pfarramt beantragt wird.

Bei einer konfessionsverschiedenen Ehe verspricht der katholische Partner außerdem, dass er seinem Glauben treu bleiben und sich für die katholische Taufe und Erziehung der Kinder einsetzen will. mehr dazu auf den Internetseiten des Erzbistums München und Freising

Was, wenn ein Partner nicht getauft ist?

Auch in diesem Fall ist eine katholische Eheschließung möglich; allerdings handelt es sich dabei nicht um eine sakramentale Eheschließung. Gebete und Texte nehmen hierbei auf den ungetauften Partner Rücksicht. Allerdings muss das katholische Eheverständnis gewahrt bleiben. Ein ausführliches Vorgespräch ist hier sehr sinnvoll. Bei den Texten und Gebeten der kirchlichen Trauung wird unterschieden, ob der katholische Partner einen Partner heiratet, der zwar nicht getauft ist, aber an Gott glaubt (in der Regel also einen Angehörigen einer anderen Religion), oder ob der Partner nicht an Gott glaubt. 

Was, wenn ein Partner schon einmal verheiratet war?
Die katholische Kirche hält die Ehe für so unauflöslich wie die Treue Gottes zu den Menschen. Daher kann sie der Auflösung einer Ehe und einer neuen Eheschließung nicht zustimmen. Allerdings kann geprüft werden, ob die „Vorehe“ nach katholischem Verständnis und Kirchenrecht gültig geschlossen wurde. Der hohe Wert der Ehe macht hierzu ein sorgfältiges Verfahren nötig, das durchschnittlich etwa eineinhalb Jahre dauert. Erste Informationen hierzu gibt der Seelsorger vor Ort, das Verfahren führt das Kirchengericht des Bistums, das Offizialat, durch. Auch hier kann man sich informieren.
Kirchliche Trauung ohne standesamtliche Eheschließung?
Seit dem 01.01.2009 besteht das Verbot einer kirchlichen Trauung ohne vorherige standesamtliche Eheschließung nicht mehr. Eine kirchliche Trauung ohne vorhergehende Zivileheschließung ist seitdem unter der Voraussetzung möglich, dass eine standesamtliche Eheschließung für die Brautleute unzumutbar ist. In diesem Fall wird eine Erlaubnis des Bischofs (sogenanntes ‚nihil obstat’) erbeten. Außerdem muss bestätigt werden, dass den Eheschließenden bewusst ist, dass eine kirchliche Hochzeit keine rechtlichen Folgen im staatlichen Bereich entfaltet und dass sie bereit sind, ihre aus der kirchlichen Hochzeit resultierenden Pflichten – trotz fehlender staatlicher Bindung - treu zu erfüllen. Vor dem staatlichen Gesetz gelten die kirchlichen Eheleute bei fehlender Zivilehe weiterhin in jeder Hinsicht als unverheiratet (auch bezüglich Unterhalt, Erb- und Steuerrecht, Namensrecht, Rentenansprüche und anderes mehr).
Welche Gottesdienstform ist die richtige für uns?

Die Feier der Trauung in der Messe
Die Eheschließung katholischer Partner kann innerhalb einer Eucharistiefeier stattfinden, da die Ehe ein Abbild des Bundes zwischen Christus und der Kirche ist und in der Eucharistie das Gedächtnis des Neuen Bundes gefeiert wird. Eine Beteiligung der Gemeinde an der Trauung und der Eucharistiefeier ist angebracht, da sowohl die Trauung als auch die Eucharistie Feiern der Gemeinde sind. Die Feier der Trauung innerhalb der Messfeier macht deutlich, dass das Sakrament der Ehe ein Zeichen der Liebe Gottes ist, der wir in der Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi in der Eucharistie in besonderer Weise begegnen. Die Feier der Trauung in der Messe beginnt mit dem Empfang des Brautpaars am Kirchenportal. Nach der Eröffnung der Messfeier folgt der Wortgottesdienst, an den sich die Trauung anschließt. Nach der Trauung folgen die Fürbitten und die Eucharistie. Am Schluss der Feier wird das Brautpaar wieder zum Portal geleitet.

Die Feier der Trauung in einem Wortgottesdienst
Die Trauung wird in einem feierlichen Wortgottesdienst gefeiert, wenn die Trauung in einer Messe nicht möglich oder nicht angemessen ist. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Diakon die Feier leitet oder viele Freunde oder Angehörige nicht zur katholischen Kirche gehören oder ihr nicht nahe stehen. Ist einer der Partner kein katholischer Christ, so wird die Trauung in der Regel in einem feierlichen Wortgottesdienst gefeiert. Die Feier der Trauung in einem Wortgottesdienst beginnt ebenfalls mit dem Empfang des Brautpaars am Kirchenportal. Nach der Eröffnung der Feier folgen der Lesungsteil, die Predigt und die Trauung. Daran schließen sich die Fürbitten an. Am Schluss der Feier wird das Brautpaar wieder zum Portal geleitet.

Wie ist der Ablauf einer Trauung?

Wie ist der Ablauf einer Trauung?

Empfang des Brautpaares
Einzug 
Begrüßung 
Eröffnungsgebet

WORTGOTTESDIENST

In diesem Teil des Gottesdienstes werden biblische Texte vorgetragen (die Lesungen und das Evangelium). Auf die Lesungen folgt ein Antwortgesang der Gemeinde bzw. vor dem Evangelium ein Halleluja. In der Vorbereitung kann das Brautpaar die Lesungen und das Evangelium aussuchen und mit dem Priester oder Diakon besprechen.

Für alle vorzulesenden Texte gilt: Der Text muss der lesenden Person vor der Feier bekannt sein (vorher durchlesen). Die Mitfeiernden sollen den Text gut hören und erfassen können. Daher deutlich und der Akustik der Kirche angepasst lesen. Eine Sprechprobe in der Kirche ist dabei hilfreich.

Es ist möglich, statt der angeführten drei Bibellesungen auch nur eine Lesung zu nehmen. Dann wird ein Text entweder aus dem alten ODER neuen Testament genommen. Der Ablauf ist dann kürzer: Lesung - Predigt

1. Lesung 

1.

Die erste Lesung ist in der Regel aus dem alten Testament genommen. Sie wird von einer mitfeiernden Person gelesen, aber nicht vom Priester oder Diakon

Antwortgesang 

2.
Der Antwortgesang kann ein Psalm sein oder ein Lied, das inhaltlich auf die Lesung(en) Bezug nimmt. Dieser Gesang oder dieses Lied kann, soweit möglich, von allen Mitfeiernden gesungen werden. 

2. Lesung

3.
Die zweite Lesung ist in der Regel aus dem neuen Testament genommen. Sie wird von einer weiteren, mitfeiernden Person gelesen, aber nicht vom Priester oder Diakon.

Halleluja

4.
Das Halleluja ist ein Jubelruf vor dem Evangelium. Es soll, wenn möglich, von allen Mitfeiernden gesunden werden. 

Evangelium 

5.
Der Begriff Evangelium stammt aus dem Griechischen und bedeutet »Frohe Botschaft«. Der Text ist einem der vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes) im neuen Testament entnommen. Das Evangelium wird im Gottesdienst vom Priester oder Diakon gelesen.

Predigt

6.
Der Priester oder Diakon hält die Predigt. Dabei nimmt er Bezug auf die Bibeltexte, das Sakrament der Ehe und in besonderer Weise auch auf das Brautpaar.

TRAUUNG

Nach der Predigt folgt der Trauungsritus. Die Trauzeugen treten zum Brautpaar hinzu.  Für die Trauung mit einem/einer gläubigen, jedoch nicht getauften Partner/in (z.B. weil er/sie einer nicht-christlichen Religionsgemeinschaft angehört), sind eigene Texte vorgesehen, die diesen Umstand berücksichtigen. Ebenso gibt es eigene Texte für eine Trauung mit jemandem, der nicht an Gott glaubt.
Befragung nach der Bereitschaft zur christlichen Ehe
Segnung der Ringe 
Vermählung 
Bestätigung der Vermählung
Feierlicher Trauungssegen
Lied / Musik
Fürbitten
Vater unser
Schlussgebet (und Danklied)
ABSCHLUSS
Welche Bibelstellen sind möglich?

Welche Bibelstellen sind möglich?

Für die Lesungen sind grundsätzlich alle Texte aus der Bibel möglich. Besonders schön ist es, wenn die Eheleute schon einen Bezug dazu haben.

Hier ein paar Beispiele:

Lesungstexte aus dem Alten Testament

Als Mann und Frau schuf er sie
Der Geliebte ist mein
Wohin du gehst, dahin gehe ich auch
Ich habe dich beim Namen gerufen
Der neue Bund
Alles hat seine Stunde
Ich traue dich mir an auf ewig
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt
Geliebte und Geliebter über die Liebe
Vom Leben zu zweit
Gott ist für die Menschen
Liebe, Treue und der Herr

Lesungstexte aus dem Neuen Testament

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst
Die Liebe hört niemals auf
Liebt einander
Ihr seid von Gott geliebt
Die Liebe ist aus Gott

Evangelientexte

Andere, nicht biblische Texte, können nur zusätzlich genommen werden. Sie sind aber meist besser bei der anschließenden Feier aufgehoben.

Ihr seid das Salz der Erde
Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst
Er handelt wie ein Mann, der sein Haus auf Fels baute
Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe
Vögel und Lilien; über den himmlischen Vater
Hochzeit zu Kana
Dass alle eins seien
Die Seligpreisungen