Glaubenszeugen
Seliger Pater Wichmann von Arnstein
Seit 750 Jahren ruht als einziger Heiliger der sel. Wichmann in märkischer Erde, in der Stadt Neuruppin. Die Wichmannlinde an der Klosterkirche, unter der sein Grab liegen soll, erinnert daran, aber auch die Darstellung in der Klosterkirche Neuruppin und eine neue Skulptur davor. Doch wer war dieser Pater Wichmann von Arstein?
Um 1180 geboren trat 1207, auf Beschluss seiner Familie in das einflussreiche Prämonstratenserkloster in Magdeburg ein. Nachdem er fast 40 Jahre dem Prämonstratenser-Orden angehört und 18 Jahre als Propst des Prämonstratenser-Stifts in Magdeburg gewirkt hatte, schloss sich Wichmann von Arnstein 1233 dem Prediger-Orden (Dominikaner) an. Der Wechsel Wichmanns vom traditionellen, hochangesehenen und einflussreichen Amt als Magdeburger Prämonstratenser-Propst zu dem neuen, erst im Aufschwung begriffenen Dominikanerorden verdeutlicht den Umbruch in der Ordenslandschaft des 13. Jahrhunderts, aber auch den Umbruch in seiner persönlichen Gottesbeziehung.
1246 gründetet Pater Wichmann zusammen mit seinem Bruder Gebhard in Neuruppin das erste Dominikanerkloster zwischen Elbe und Oder und war bis zu seinem Tode 1270 dessen erster Prior. Mit Gründung des Konvents wurde mit dem Bau der Klosterkirche begonnen. Der Ruppiner Dominikaner-Konvent wurde unter Wichmanns Führung der stärkste der märkischen Predigerklöster und hat zur Entwicklung der Stadt wesentlich beigetragen. Schon früh wurde im Konvent ein Studium eingerichtet, in dem Pater Wichmann auch unterrichtet hat.
Geistesgeschichtlich bedeutend ist Wichmann im Bereich der Deutschen Mystik. Der Wunsch, das Beispiel Jesu und seiner Jünger im eigenen Leben zu verwirklichen, ein Leben in Armut und der Verkündigung des Evangeliums zu führen, nackt dem nackten Christus nachzufolgen, war die treibende Kraft seines religiösen Lebens. Dabei machten die Dominikaner nicht nur in ihrer eigenen Lebensführung einen erneuten Ansatz, das evangelische Armutsgebot zu befolgen. Mehr als die älteren Reformorden der Zisterzienser und Prämonstratenser richteten sie sich an den Bedürfnissen der Gläubigen aus. In einer gründlichen religiösen Unterweisung des Volkes durch Predigt, einer dem einzelnen zugewandten Seelenführung in der Beichte und im Gespräch, sahen sie die Aufgabe, die sie und die anderen zu Heil und Vollkommenheit führen sollte. In den Dienst dieser Aufgaben stellte sich jetzt auch Pater Wichmann.
Die von ihm überlieferten Texte zeigen den Einfluss der Liebesmystik Bernhards von Clairvaux. Sechs Briefe sind von ihm erhalten, fünf davon an Frauen gerichtet. Empfängerinnen waren die Zisterzienserinnen im Kloster Zimmern in Deiningen bei Nördlingen; auch Mechthild von Helfta hat wohl in Kontakt zu ihm gestanden, ebenso die Zisterzienserinnen in Helfta. Als einer der ersten seines Ordens kam er so dem Bedürfnis der Frauengemeinschaften nach mystischer Spiritualität entgegen – eine Form der Seelsorge, in der seine Ordensbrüder erst in seiner Nachfolge ein ertragreiches Wirkungsfeld fanden.
In der Bevölkerung wurde Pater Wichmann wegen seiner Weisheit und Frömmigkeit verehrt und stand früh im Ruf der Heiligkeit. Auch nach seinem Tod wurden ihm viele Wundertaten zugeschrieben (Gang über den Ruppiner See; Fischwunder; Wichmannlinde).
Elisabeth Rivet
„Ein Lächeln auf den Lippen – das Kreuz im Herzen“ - zum 75. Todestag von Mutter Elisabeth von der Heiligen Eucharistie (Elisabeth Rivet, 1890 - 1945)
Geboren am 19. Januar 1890 als Tochter einer französischen Offiziersfamilie in der Nähe von Algier, entschied sich Elisabeth Rivet mit 22 Jahren, Ordensfrau zu werden. Sie trat in Lyon der Kongregation „Unsere Liebe Frau vom Mitleiden“ bei, die sich in der Sozialfürsorge um verlassene und verwaiste Kinder, Verstoßene und Hilflose kümmerte. Im Mai 1913 erhielt Elisabeth Rivet zusammen mit dem Ordenskleid den Namen Schwester Elisabeth von der Heiligen Eucharistie. Ihre ewigen Gelübde legte sie im März 1915 ab. In ihrem Dienst kümmerte sie sich „mit ganzem Herzen und mütterlicher Liebe“ um verlassene Kinder. Wegen ihres „vorbildlichen geistlichen Lebens und ihrer geistigen Fähigkeiten“ berief man sie zur Novizenmeisterin und dann zur Oberin. Im März 1933 wurde sie von ihren Mitschwestern zur Generaloberin gewählt und widmete sich in diesem Amt mit viel Energie, Charisma und Glaubensstärke dem Sozialwerk ihres Ordens. Nach der Niederlage Frankreichs und der Besetzung durch deutsche Truppen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs entschied Mutter Elisabeth, die verschiedenen Klöster ihres Ordens für jüdische Kinder und Verfolgte zu öffnen. Später gab sie dem französischen Widerstand (Résistance) das Einverständnis, ihr Kloster zur Lagerung von Waffen und Munition nutzen zu dürfen. Nach einer Denunziation wurde Mutter Elisabet im März 1944 zusammen mit ihrer Stellvertreterin, Schwester Maria von Jesus, durch die Gestapo verhaftet und in das Gefängnis Fort Montluc bei Lyon gebracht. Bei ihrer Verhaftung übernahm sie alle Verantwortung und bat für die ihr Anvertrauten: „Meine Herren, ich bitte Sie, die Schwestern und die Kinder nicht anzurühren.“
Über mehrere Zwischenstationen in Frankreich und Deutschland wurde Mutter Elisabeth im Juli 1944 in das überfüllte Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück überführt. Mutter Elisabeth wurde nach ihrer Verhaftung gezwungen, ihren Ordenshabit abzulegen, was sie tief getroffen hat: „Nichts Schlimmeres kann mir jetzt passieren. Man hat mir mein Ordenskleid ausgezogen.“ Im Konzentrations-lager setzte sie aber durch, dass sie ein einfaches schwarzes Kleid - ähnlich ihrem Ordenshabit - tragen konnte und damit als Ordensfrau erkennbar blieb. Sie betete mit den katholischen Mitgefangenen den Rosenkranz, sammelte sie sonntags um sich und betete aus dem Gedächtnis mit ihnen die Messgebete. Ehemalige Mitgefangene berichten von der außergewöhnlichen Ausstrahlung und Persönlichkeit Mutter Elisabeths, die selbst nicht bei guter gesundheitlicher Verfassung war: „Mutter Elisabeth war für uns alle ein Beispiel an Ruhe und Heroismus. In ihrer Gegenwart hatte man das Gefühl, von aller Gefahr entfernt zu sein.“(…).“Ihr Lächeln erhellte uns alle.“ (…) „Sie war die Seele des Lagers, die den Mut wieder aufrichtete, das Feuer am Brennen hielt, die Leiden um sich herum linderte.“(…) „Niemals murrte sie und sie stärkte uns so gut“ (…) „durch ihre Selbstvergessenheit, durch ein ständiges Aufopfern für alle, durch eine Heiterkeit, die dieser großen Ordensfrau würdig war, die nichts kannte als Gott und den Seelen Gutes zu tun.“ Für viele ihrer Leidensgenossinnen war „ihr strahlender Glaube und ihre grenzenlose Aufopferung das einzige Licht in diesem schmerzerfüllten Inferno.“ Gegen Kriegsende war das Konzentrationslager Ravensbrück maßlos überbelegt. Tausende Frauen starben an Entkräftung und einer Typhus-Epidemie, Tausende wurden selektiert, erschossen, vergiftet oder vergast. Im März 1945 wurde Mutter Elisabeth mit 1500 anderen Frauen in ein Außenlager in der Uckermark überführt und dort bei der Selektion dem Sonderblock zugewiesen - der letzten Station vor dem Transport in den Tod. Am Karfreitag, dem 30. März 1945, werden 50 Frauen aus dem Sonderblock zum Appell aufgerufen - zum Transport in die Gaskammer. Geschwächt und dem Hungertod nahe meldet sich Mutter Elisabeth auf den mehrfachen Aufruf der Häftlingsnummer einer verzweifelten Familienmutter. Sie betritt an deren Stelle den Lastwagen in die Gaskammer und verabschiedet sich bei einer Überlebenden mit den Worten: „Ich breche auf in den Himmel. Gebt Nachricht in Lyon…“
(Ulrich Schnauder)
Pfarrer Paul Bartsch
„Möge niemand, auch nicht in den dunkelsten Stunden seines Lebens, irrewerden im Vertrauen auf die Liebe und Vorsehung Gottes!“
Zum 70. Todestag von Pfarrer Paul Bartsch
Paul Bartsch, geboren 1901 in Koschmin (Provinz Posen), aufgewachsen in Berlin, Studium in Breslau. Aufgrund der zahlreichen polnisch sprechenden Gläubigen im Fürstbistum Breslau waren polnisch-Sprachkurse im Theologiestudium obligatorisch, die Paul Bartsch mit dem „Polonicium“ abschloss. Am 15. Februar 1925 empfing Paul Bartsch in Breslau die Priesterweihe. Anschließend war er als Kaplan in verschiedenen Pfarreien Berlins und in Frankfurt (Oder) tätig. Im Oktober 1934 übernahm Pfr. Bartsch die Seelsorge in der Diasporagemeinde Cammin, die den gesamten Landkreis Cammin in Pommern umfasste, der mit 63 % NSDAP-Stimmenanteil bei der Reichstagswahl im März 1933 als braune Hochburg galt. Im Mai 1943 wurde Pfarrer Bartsch wegen des Vorwurfes, ein polnisches Kind getauft zu haben verhaftet. Die Gestapoleitstelle Stettin vermeldete dazu: „Bartsch entwickelte seit Beginn des Einsatzes der polnischen Arbeitskräfte im Reichsgebiet eine besondere Aktivität bei der seelsorgerlichen Betreuung der Polen und zeigte eine überaus polenfreundliche Einstellung. Bereits im Januar 1941 musste er für kurze Zeit wegen Verstoßes gegen die Sonderbestimmungen über die Abhaltung von Gottesdiensten für Polen festgenommen werden. Bartsch änderte jedoch seine Einstellung nicht (…).“ Mit der Verhaftung begann für Pfarrer Paul Bartsch ein bitterer Leidensweg durch das Polizeigefängnis Stettin, das Arbeitserziehungslager Pölitz (bei Stettin) und schließlich ab Juni 1943 bis April 1945 im Konzentrationslager Dachau, über den er nach der Befreiung einen Bericht verfasste: „Menschlich gesprochen hatten wir keine Aussicht auf Befreiung und keiner wusste, wie das Ende sein wird. Was uns aufrecht hielt und die Kraft gab, am Lagerleben nicht zu zerbrechen, sondern seelisch zu wachsen und zu reifen, war unser Glaube und das Vertrauen auf Gott.“
Nach der Befreiung konnte Pfarrer Bartsch nicht in seine Heimatpfarrei nach Cammin zurückkehren. Er übernahm Aushilfen im Bistum Augsburg und im Januar 1948 die Diaspora-Gemeinde Mariä Himmelfahrt in Gransee. Dort kümmerte er sich - nur mit einem Fahrrad ausgestattet - um die vielen Flüchtlinge und katholischen Heimatvertrieben die in den insgesamt 43 umliegenden Dörfern untergebracht waren: „Das ist ja die Aufgabe des Pfarrers, dass er die vielen zerstreuten und vereinzelten Katholiken, die die Not des Krieges und der ersten Nachkriegsjahre aus allen möglichen Gegenden hierher verschlagen hat, zu einer Gemeinde zusammenfindet.“
In Gransee durfte Pfarrer Bartsch mit der Gemeinde am 15.02.1950 sein silbernes Priesterjubiläum begehen. In einem persönlichen Brief an einen Mitbruder im Dekanat Oranienburg schrieb er:
„Zurückblickend auf die 25 Jahre kann ich mit Dank gegen Gott sagen, dass ich sichtbar das Walten der Vorsehung Gottes in meinem Leben erfahren habe, was vor allem auch für die erlebnisreichen Jahre seit meiner Verhaftung gilt, und dass ich nächst der Gnade Gottes dem treukatholischen Elternhaus meine Berufung zum Priester verdanke. Ich habe den abgrundtiefen Hass derer erfahren, die des Priesters Feinde sind, weil sie Gottes Feinde sind, aber auch in reichem Maße die helfende Liebe lieber Menschen und Wohltäter(…).
Zwei Bitten habe ich an die mir anvertraute Gemeinde: Möge niemand, auch nicht in den dunkelsten Stunden seines Lebens, irrewerden im Vertrauen auf die Liebe und Vorsehung Gottes! Diese Bitte habe ich als Mensch, der auch das Leben in seiner Not und bitteren Tragik kennen gelernt hat. Die zweite Bitte habe ich als Seelsorger, der einmal Rechenschaft für die ihm anvertrauten Seelen ablegen muss: Mögen wir über alle Sorge für das irdisch vergängliche Leben nie das ewige Ziel unseres Lebens aus den Augen verlieren. Dass wir uns alle dereinst vereint im Vaterhaus Gottes, der Heimat unserer Seele, zusammenfinden, ist das Gebet des Seelsorgers für seine Gemeinde, möge aber auch das Gebet der Gemeinde für den Seelsorger sein.“
Am 23. März 1950 wurde Pfarrer Bartsch abends auf dem Heimweg von einer Seelsorgsfahrt nach Fürstenberg überfallen und ermordet. Ein Täter wurde nicht ermittelt, die Ermittlungen schon am 15.08.1950 eingestellt. Das Pontifikalrequiem für Pfarrer Paul Bartsch unter Beteiligung von 60 Priestern, elf evangelischen Geistlichen und hunderten von Christen und Nichtchristen mündete in einen großen stillen Trauerzug durch Gransee, zum „letzten Ehrengeleit für einen Glaubenszeugen, der zu jeder Stunde Gott mehr gehorcht hatte als den Menschen.“
Pfarrer Albert Willimsk
„Das Gottvertrauen habe ich jedenfalls noch keinen Augenblick verloren...“
Zum 80. Todestag von Pfarrer Albert Willimsky 2020
Pfarrer Albert Willimsky starb am 22. Februar 1940 im KZ Sachsenhausen im Alter von 49 Jahren. Er war der erste Priester des Bistums Berlin, der Opfer der NS-Herrschaft wurde.
Geboren am 28. Dezember 1890 in Oberglogau (Oberschlesien), wurde Albert Willimsky am 22.06.1919 in Breslau zum Priester geweiht. Es folgte die Kaplanszeit im oberschlesischen Beuthen und in St. Marien/Liebfrauen in Berlin Kreuzberg. Von hier wechselte er 1924 als Kuratus und erster Seelsorger überhaupt nach Barth an der Ostsee, in die vorpommersche Diaspora. In dieser Gemeinde fehlte es buchstäblich an allem; nicht einmal ein Fahrrad stand ihm zur Verfügung. Er kümmerte sich um den Bau einer Kirche (St. Maria, Trösterin der Betrübten) und polnische Wanderarbeiter, die einen größeren Teil seiner Gemeinde ausmachten. Seine besondere Sorge galt hier wie in späteren Pfarreien den im Glauben vereinzelten Kindern in der Diaspora, die auf seine engagierte Vermittlung hin zur Vorbereitung auf das Bußsakrament und die erste heilige Kommunion von Familien in katholischen Regionen Süd- und Westdeutschlands aufgenommen wurden.
Im Dezember 1926 wurde Albert Willimsky als Pfarrer in die ausgesprochen arme Diasporagemeinde im märkischen Friesack versetzt, wo von ihm neben der Seelsorge grundlegende bauliche Aufbauarbeiten gefordert waren. Hier begann Pfarrer Willimskys öffentliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Seine kritischen Stellungnahmen und Vorträge gegen die neuheidnische Weltanschauung im "Mythus des 20. Jahrhunderts", dem Hauptwerk des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg, erregte die Aufmerksamkeit der neuen Machthaber und der Gestapo. Im März 1935 wurde gegen ihn ein Aufenthaltsverbot für den gesamten Kreis ausgesprochen. Binnen 24 Stunden sollte Pfarrer Willimsky Friesack verlassen.
An seiner neuen Wirkungsstätte, der Kuratie Mariä Himmelfahrt Gransee, änderten sich die Verhältnisse nicht. Er wurde immer wieder denunziert und angezeigt. Es folgten Ermittlungen und Verhöre wegen unterschiedlicher „Vergehen“. Am 1.10. 1938 wurde Pfarrer Willimsky von der Gestapo im Granseer Pfarrhaus verhaftet. Eine 24 jährigen Potsdamerin hatte ihn beschuldigt, sich in der Bahn öffentlich abfällig gegen Hitler und Goebbels geäußert zu haben. Sieben Monate lang verbrachte er daraufhin ohne Prozess im Potsdamer Gerichtsgefängnis in Einzelhaft. Schließlich wurde er zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, die durch die Untersuchungshaft schon verbüßt waren. In der Urteilsbegründung hieß es: „In seiner einseitigen katholischen Einstellung befangen, vermag er nicht mehr den gesunden und vernünftigen Blick für die Maßnahmen der Reichsregierung aufzubringen.“
Nach seiner Freilassung wurde Pfarrer Willimsky im Juli 1939 vom Berliner Bischof Preysing von Gransee nach Stettin-Podejuch versetzt, in der Hoffnung, ihn aus der „Schusslinie“ zu bringen. Nur wenige Wochen nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde Pfarrer Willimsky aber erneut denunziert, weil er sich in einem Gespräch in einem Warenhaus in Stettin zu „Lügen der NS-Medien“ über angebliche Grausamkeiten der polnischen Armee geäußert hatte. Am 31.10.1939 nahm ihn die Gestapo in „Schutzhaft“. In den Verhören bekräftige Pfarrer Willimsky seine Aussagen: „Aus allen diesen Gründen werde ich auch in Zukunft meine Ansicht nicht ändern und sie auch immer zu Gehör bringen wo ich es aus seelsorglichen Gründen für notwendig halte.“
In einem Brief aus der mehrmonatigen Einzelhaft im Polizeigefängnis von Stettin an seine Haushälterin schrieb er am 25.01.1940: „Mit einer Freilassung rechne ich also nicht. … Das Gottvertrauen habe ich jedenfalls noch keinen Augenblick verloren.“ Ern verabschiedete sich mit Grüßen an die Gemeinde. (Der Brief wurde nie zugestellt. „Zur Weiterleitung ungeeignet“, vermerkte die Gefängnis-Zensur.) Pfarrer Albert Willimsky wurde am 1.02.1940 in das KZ Sachsenhausen überstellt. Drei Wochen später war er tot.
Gedenken an Pfarrer Albert Willimsky:
Jeweils am Sonntag nach seinem Todestag wird um 18:00 eine Heilige Messe in Stettin-Podejuch von der polnischen Gemeinde gefeiert. Zum Gedenken und beten sind wir in christlicher Verbundenheit immer eingeladen.