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Das Wichmann-Gemeindehaus in Rheinsberg

Graf Wichmann von Arnstein war Prämonstratenser-Mönch und Probst des Magdeburger Domstifts. 1224 lernte er Dominikaner kennen, die ihn so stark beeindruckten, dass er Amt und Würden aufgab und sich ihnen anschloss. 1246 wurde er Prior des neugegründeten Dominikanerklosters Neuruppin, wo er 1270 im Rufe der Heiligkeit starb. Nach ihm wurde das am 22.10. 1977 eingeweihte kleine Gemeindezentrum in Rheinsberg benannt.

Schon 1929 hatte die Pfarrei Neuruppin das Grundstück für einen damals geplanten Kirchbau erworben, allerdings wurde Rheinsberg schon 1871 als Gottesdienstort genannt. Nach dem II. Weltkrieg nahm der zuvor in Odermünde-Pölitz bei Stettin tätige P. Alois Becher OMI (1946-54) in der Dr. Martin-Henning-Str. 6 eine Wohnung, die Gottesdienste feierte er in der Brauthalle der evangelischen Kirche. Die damit entstandene Lokalie wurde 1949 der damals gegründeten Kuratie Lindow zugeordnet und zählte 1953 über 400 Katholiken. Seit 1954 galt sie als aufgelöst, allerdings wohnte 1955-63 hier noch ein Ruhestandspriester. Als durch den Bau des Kernkraftwerks bedingt einige katholische Arbeiter und Ingenieure mit ihren Familien zuzogen, wurde 1972 der Seelsorgebereich der Kuratie Lindow zwischen den Geistlichen von Neuruppin und Gransee aufgeteilt.

Der Granseer Pfarrer Hans-Joachim Hartmann wurde seelsorgerisch für Rheinsberg und Umgebung zuständig. Seit 1980 wurde Rheinsberg mit 200 Katholiken wieder als Lokalie geführt. Heute ist Rheinsberg ein Gottesdienststandort mit ca. 150 Katholiken in der Pfarrei St. Hedwig in Fürstenberg. Pfarrer Hartmann gelang die bereits früher geplante Aufstellung einer Baracke. Der Raum war für den Religionsunterricht, aber auch zum Abstellen von Gartengeräten genehmigt worden, da viele Gemeindemitglieder auf dem großen Gelände ein Stück Land bewirtschafteten. Unter ihrer tatkräftigen Mithilfe wurde eine kleine Kapelle eingerichtet, zu deren Ausstattung ein hölzerner Altar und eine Fotographie der Neuruppiner Wichmann-Statue gehören. 1987 erhielt der Raum einen Tabernakel. Nach 1989 entstanden eine Sakristei und eine kleine Küche, das Grundstück dient auch für die Kinder und Jugendarbeit. Ein großes Kreuz, auf dem Gelände weist auf die kirchliche Nutzung hin. An den ersten Feiertagen der Hochfeste werden die Hl. Messen aber wegen der vielen Mitfeiernden in der evangelischen Kirche gehalten. Regelmäßige Gottesdienste werden heute vor allem als Vorabendmessen am Samstag gefeiert.

Adresse:
Poststr.22, 16831 Rheinsberg Regelmäßige Gottesdienste:
Samstags 17:00 Uhr Vorabendmesse